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Bewerbungen und Karriere erfolgreich gestalten

Tipps aus der Praxis, die wirklich weiterhelfen

Erfolgreiches Netzwerken kann so einfach sein

Netzwerken dient dem Aufbau und der Pflege von beruflichen Beziehungen. Da sie in aller Regel nicht schädlich sind, können Fach- und Führungskräfte von Beziehungen per se profitieren, wenn sie dabei einige Grundregeln beachten.

Wahrscheinlich müsste ich diesen Beitrag nicht schreiben, wenn beruflicher Erfolg alleine von Qualifikation und Leistungsfähigkeit abhinge. Oder wenn offene Stellen stets in einem für alle Beteiligten fairen Auswahlverfahren besetzt würden. Oder wenn wir so arbeiten könnten, dass der Kontakt zu anderen Menschen überflüssig wäre. Das alles ist aber kaum vorstellbar und bedingt zumindest gewisser kommunikativer Fähigkeiten. Wer das durchdacht und konsequent angeht, wird schlussendlich eine bewusste Selbstvermarktungsstrategie entwickeln, zu der auch Netzwerken gehört.

Netzwerken sollte immer zielgerichtet sein

Bereits im Studium wurde mir eingebläut, wie wichtig es ist, Kontakte aufzubauen. Unterschwellig ging damit der Hinweis einher, dass ich davon profitieren werde. Diese Haltung habe ich in meinem Umfeld häufiger beobachtet, sie selbst damals aber nicht so ganz verstanden. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert: Auch als Job- und Karrierecoach bin ich der Auffassung, dass Netzwerken um seiner selbst willen weiterhin ein Kardinalfehler ist. Anstatt dessen sollten damit klare Absichten und Ziele verbunden sein.

Diese können sowohl allgemein-abstrakt als auch spezifisch und konkret definiert werden. In den meisten Fällen reicht es schon aus sich das Ziel zu setzen, neue Menschen kennenzulernen oder sich bei bestehenden Kontakten in Erinnerung zu rufen. Mit einer offenen, menschenzugewandten Einstellung und etwas Geschick im Small Talk lässt sich schon viel bewirken. Außerdem sind gute Netzwerker immer in der Lage, ein paar Sätze zu sich selbst sagen zu können. Angestellte machen das meist im Kontext ihrer Position, Selbständige in Verbindung mit ihren Produkten und Dienstleistungen.

Geben Sie anderen einen guten Grund, sich mit Ihnen zu vernetzen

Netzwerken nach außen findet meist auf Messen, Konferenzen und sonstigen Veranstaltungen mit integriertem Get-Together statt. In erster Linie sollte es thematisch passen, denn das erhöht die Chancen, auf Personen der eigenen Branche zu treffen. Manche dieser Konferenzen sind derart hochkarätig, dass die Teilnahmegebühr schnell im vierstelligen Bereich liegen kann. Tatsächlich ist das nicht immer gut angelegtes Geld. Jedenfalls ist das Gewissen ruhiger, wenn der eigene Arbeitgeber den Betrag finanziert.

Netzwerken funktioniert immer dann besonders gut, wenn es empathisch angegangen wird. Im Kern geht es darum andere davon zu überzeugen, dass es vorteilhaft ist, sich mit Ihnen zu vernetzen. Sie sollten daher irgendein überzeugendes Angebot haben. Es kommt überhaupt nicht darauf an, ob es konkret oder abstrakt, unmittelbar oder auf die Zukunft gerichtet ist. Manche Menschen verlassen sich sogar ganz allein auf ihr Charisma und die damit erzeugten positiven Gefühle. Wie auch immer, der Gedanke „Ich biete“ sollte immer vor „Ich nehme“ stehen.

Wie aus Zufallskontakten nachhaltige Beziehungen werden können

Im Rahmen dieser Gespräche ist es üblich, Visitenkarten auszutauschen. Sie sind keinesfalls aus der Mode gekommen und werden relevant bleiben, solange sich fremde Menschen beruflich treffen. Der Hauptzweck einer Visitenkarte besteht darin, die Kontaktdaten des anderen zu erhalten. Denn über Kulturgrenzen hinweg hat sich der Austausch von Visitenkarten institutionalisiert: Selbst wenn ein Praktikant einem CEO seine Karte gibt, kann er erwarten, im Gegenzug seine zu bekommen. Und während Sie keinen Einfluss darauf haben, was Ihr Gegenüber später mit Ihrer Karte macht (er kann die wegwerfen), sind Sie durch eigene Visitenkarten an seine Kontaktdaten gekommen.

Und genau die sind elementar wichtig, wenn es darum geht, Zufallskontakte in bestenfalls nachhaltige Beziehungen zu verwandeln. Denn die eigentliche Arbeit beginnt erst im Anschluss an solche Events mit sogenannten Follow-up-Emails. Die sollten kurz und knackig sein und – implizit oder explizit – ein Angebot an einen weiteren Austausch beinhalten. Bei vielversprechenden Kontakten ist es auch möglich, sich zum Kaffeetrinken zu verabreden. Wichtig ist, dass Sie diese E-Mails – vielleicht parallel zu einer Kontaktanfrage in den einschlägigen sozialen Medien – zeitnah zur Veranstaltung versenden, am besten im Lauf der folgenden Woche.

Netzwerken Sie auch digital und innerhalb Ihrer Organisation

Apropos Social Media: Noch nie war es so einfach, ein berufliches Netzwerk zu pflegen wie heute. Die vielen lockeren Kontakte, die im Laufe unseres Berufslebens entstehen, lassen sich nur in der virtuellen Welt pflegen. Die zentrale digitale Plattform für Akademiker, Fach- und Führungskräfte ist zweifellos LinkedIn, wo sich mit wenig Aufwand – 15 Minuten pro Woche können schon reichen – relativ viel bewirken lässt. Denn bereits mit ein paar „Likes“ und positiven Kommentaren machen wir auf uns aufmerksam und bringen uns anderen in Erinnerung.

Neben Netzwerken nach außen ist es gerade in größeren Organisationen sinnvoll, auch intern aktiv zu sein. Zu bewältigende Herausforderungen treten mitunter team-, abteilungs- und ganz allgemein organisationsübergreifend auf. Und auch Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich nicht immer geradlinig vertikal nach oben. Daher ist es immens wichtig, über Kontakte jenseits des Arbeitsalltags zu verfügen. Das ist für Top-Führungskräfte sogar noch relevanter, weil sie so an Informationen herankommen, die sie sonst nicht erhalten hätten.

Nur wer anderen bekannt ist, hat Zugang zum verdeckten Arbeitsmarkt

Deshalb sollte nicht jedes Mittagessen als Pause betrachtet werden, sondern hin und wieder als Gelegenheit für berufliches Netzwerken. Es gibt nicht viele bessere Möglichkeiten, als so über Hierarchieebenen hinweg mit Mitarbeitern, Kollegen und Führungskräften ins Gespräch zu kommen. Solche informellen Treffen sind allerdings kein Selbstzweck, sondern bedürfen einer gewissen Planung, vor allem mit Blick auf die inhaltliche Kernbotschaft und dem finalen „Call to Action“.

Darüber hinaus sollten Weihnachtsfeiern oder Sommerfeste in erster Linie als professionelle Veranstaltungen (die sie tatsächlich sind) verstanden werden. Auch hieraus können sich indirekte berufliche Möglichkeiten ergeben. Denn der Mensch neigt eher dem zu, was er kennt oder zumindest glaubt zu kennen – das ist das Grundprinzip von Werbung. Ob nach innen oder außen gerichtet: Netzwerken ist nichts anderes, als sich bei anderen bekannt zu machen und bekannt zu bleiben.

Und das ist so ungemein wichtig für den Zugang zum verdeckten Stellenmarkt, der rund zwei Drittel (!) des gesamten Arbeitsmarkts ausmacht.

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