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Tipps aus der Praxis, die wirklich weiterhelfen

Von der Kunst, zuversichtlich zu bleiben

Die Welt taumelt, und alle sind mittendrin. Wie es angesichts der größten Krise seit 75 Jahren gelingen kann, zuversichtlich zu bleiben.

Zugegeben, auch mich beeindrucken die desaströsen Nachrichten rund um Covid-19 nicht nur rational, sondern auch emotional. Wer könnte schon von sich das Gegenteil behaupten? Solche Personen müssten schon ein deutliches Defizit an Empathie aufweisen. Es ist daher nur menschlich. Aber wie so häufig im Leben kommt es auf das richtige Maß an – zu viel Empathie in der jetzigen Situation wäre fatal, denn sie ebnet den Weg zu notorischem Pessimismus. Auch wenn die Faktenlage eher dafür spricht.

Zuversicht als dritter Weg neben Optimismus und Pessimismus

Das Gegenteil hilft auch nicht unbedingt weiter. Optimismus wird häufig in Verbindung mit erwünschten Resultaten verwendet. Es wird schon alles gutgehen ist so ein Satz, der schnell wie eine Phrase erscheint, weil ihm jede inhaltliche Substanz fehlt. Blicke durch rosarote Brillengläser verzerren aber nicht nur die Wahrnehmung von Gegebenheiten, sondern sparen die – mitunter mühsamen – Investitionen für den Erfolg aus. Das bringt uns also auch nicht weiter.

Zwischen beiden Extremen – Schwarzmalerei und bedingungslosem positiven Denken – gibt es aber noch den dritten Weg: den der Zuversicht. Diese Perspektive eignet sich vor allem dann, wenn man sie weniger auf Ergebnisse bezieht als auf Prozesse. Konfuzius‘ berühmte Weisheit Der Weg ist das Ziel erscheint an Relevanz jedenfalls nichts eingebüßt zu haben. Es geht also darum, zuversichtlich auf die vor uns liegenden Aufgaben zu blicken und weniger auf das, was letztendlich in drei oder zwölf Monaten dabei rauskommen könnte.

Den Blick nach vorne richten

Dabei geht es mir an dieser Stelle weniger um die technisch-logistischen Herausforderungen von Staat und Gesellschaft, sondern vielmehr um die generellen Auswirkungen auf die meisten von uns, die gerade ins Grübeln kommen. Einige finden sich sogar in einer existenzbedrohenden Lage, da gibt es nichts zu beschönigen. Machen wir uns nichts vor: Es sind in erster Linie Verlustängste, die viele von uns bisher kaum kannten. Und wir können es nicht vermeiden, ihnen aus dem Weg zu gehen. Im Gegenteil, wie müssen wir uns ihnen stellen.

Die drei dabei unterstützenden Grundsätze sind: (1) Akzeptiere, was ist. (2) Lass los, was war. Es hilft ja nicht, Verlorenem hinterher zu trauern, denn davon kommt es nicht zurück. Selbstverständlich braucht es Zeit, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen, aber je kürzer wir sie halten, desto eher gelingt es uns, wieder zuversichtlich zu werden. (3) Und glaube daran, was kommt. Hier liegt natürlich der größte Gegner der Zuversicht, denn was wirklich noch auf uns zukommt, können wir heute bestenfalls erahnen. Dennoch helfen diese Grundsätze uns gleichermaßen dabei, den Blick nach vorne zu richten.

Vergegenwärtigen Sie sich Ihre Erfolge!

Nur warum sollten wir dabei zuversichtlich sein? Nun, weil wir alle in unserem Werdegang schon einige Herausforderungen gemeistert haben. Und es spricht doch wenig dagegen, warum es dieses Mal ganz anders sein sollte. Leider fällt es vielen Menschen schwer, die Erfolge und Leistungen in ihrem Leben zu erkennen. Oder sie halten sie für selbstverständlich. Wie auch immer – die Vergegenwärtigung unserer Erfolge und Errungenschaften steigert das Selbstvertrauen, die wiederum das Fundament einer zuversichtlichen Lebenseinstellung ist. Dazu beantworten Sie am besten die folgenden sieben Fragen (die ich im Coaching sonst zu einem guten Teil für Potentialanalysen verwende):

    • Was haben Sie bisher erreicht und geschafft?
    • Was zeichnet Sie aus?
    • Worauf sind Sie besonders stolz?
    • Worin liegen Ihre besonderen Stärken und Fähigkeiten?
    • Wofür schätzen Sie andere, fachlich wie persönlich?
    • In welchen Situationen haben Sie sich gegen große Widerstände erfolgreich durchgesetzt?
    • Und warum sollen die Antworten dieser Fragen jetzt auf einmal keine Rolle mehr spielen?

Klar, bei der letzten Frage könnte man auf die sich gravierend verändernden Rahmenbedingungen berufen: Wie kann ich neue Ziele erreichen, wenn rechts und links alles zusammenbricht? Nun, weil Rahmenbedingungen häufig gegeben sind und wir sie – abgesehen von der aktuellen Begrenzung sozialer Kontakte – sowieso nicht oder nur kaum beeinflussen können. Konzentrieren Sie sich also darauf, was Sie selbst verändern und bewirken können. Wenn nicht, laufen Sie Gefahr, sich von der Vielzahl negativer Meldungen und Informationen lähmen zu lassen.

Sie können sich bewusst entscheiden

Außerdem ist mit Blick auf das große Ganze Vertrauen angebracht, die neben dem Selbstvertrauen zweite Quelle der Zuversicht. Wir leben in einem demokratischen Staat, in dem viele exzellent ausgebildete Persönlichkeiten die Verantwortung für unser Gemeinwesen tragen. Im Unterschied zu autokratisch oder von Populisten regierten Ländern sind sie dem Recht verpflichtet, am Gemeinwohl orientiert und agieren evidenzbasiert. In was für einem Schlamassel wären wir jetzt, wenn das bei uns anders wäre!

Letztendlich können Sie sich sogar bewusst entscheiden, ob Sie zuversichtlich sein möchten oder nicht. Ich bin der Meinung, dass es notwendig ist, sich für die zuversichtliche Perspektive zu entscheiden. Zum einen wäre da der Placebo-Effekt. Zuversicht steigert unsere Resilienz, und die richtige Einstellung kann Bäume versetzen. Stephan Hawking wurde nur eine kurze Lebensdauer in Aussicht gestellt und dann zum Popstar der  Wissenschaft. Nelson Mandela saß jahrzehntelang im Gefängnis, bevor er ein ganzes Volk in die Freiheit führte. Wer würde sich heute an sie erinnern, wären sie nicht zuversichtlich geblieben?

Vorbild für andere sein

Vorbilder zu haben erleichtert mitunter den Umgang mit großen Herausforderungen. Deshalb sind viele von uns nun als Vorbilder gefragt. Seien es Eltern gegenüber den Kindern, Vorgesetzte für die Mitarbeiter oder alldiejenigen, die sich sozial und karitativ engagieren. Auf ihr Vorbild können wir im Moment noch weniger verzichten als sonst. Daher sind gerade diese Personenkreise ganz besonders aufgerufen, zuversichtlich zu bleiben, denn diese Einstellung werden sie auf andere übertragen.

In diesem Sinne: Seien Sie ein Vorbild und bleiben Sie zuversichtlich. Und bleiben Sie bitte vor allem gesund!

Kommentare

2 Antworten zu „Von der Kunst, zuversichtlich zu bleiben“

  1. […] April, die Lage war mit der jetzigen durchaus vergleichbar, ließ ich mich zu der Kunst aus, zuversichtlich zu bleiben. Daran anknüpfend möchte ich nun hinzufügen, dass Veränderungen viel leichter zu bewältigen […]

  2. […] notwendig werden. Manchmal ist sie sogar die letzte Lösung, wenn in der Krisenbewältigung alle anderen Ansätze nicht […]

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