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Tipps aus der Praxis, die wirklich weiterhelfen

Im Strudel von Covid-19? Was jeder nun für sich beruflich tun kann

Der Virus Covid-19 und seine Folgen haben das Potential, unseren Wohlstand wie kein anderes Ereignis seit dem Zweiten Weltkrieg zu gefährden. Da ist es aktuell wohl nur ein schwacher Trost, dass mit einer Krise meist auch neue Chancen entstehen.

Eigentlich wollte ich in diesem Monat über den Mythos Fachkräftemangel bloggen. Doch Covid-19 stellt alles auf den Kopf. Und da wir uns allem Anschein nach am Vorabend einer Rezession befinden, dürften bald wieder deutlich mehr Fachkräfte nach einem neuen Arbeitgeber suchen als umgekehrt. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass nicht wenige Beschäftigte und vor allem die 5 Millionen Freiberufler und Soloselbständigen vor überaus schwierigen Zeiten stehen.

Die Krise wird jeden erreichen

Noch geht es aktuell vor allem darum, den Ausbruch der Pandemie einzudämmen. Schulen und Kitas werden bekanntlich mindestens wochenlang zu sein, vielerorts müssen auch Schankwirtschaften schließen. Generelle Ausgangssperren dürften nur noch eine Frage von wenigen Tagen sein. Hier in Berlin sind die ergriffenen Maßnahmen schon deutlich spürbarer als in vielen ländlichen Gegenden Deutschlands. Aber spätestens dann, wenn in unserer globalisierten Welt plötzlich Rohstoffe fehlen und internationale Zulieferer ausfallen, dürfte die Krise wirklich jeden erreicht haben.

Die Medien sind voll mit arbeitsrechtlichen Einschätzungen und grundsätzlichen juristischen Hinweisen. Das Wort Kurzarbeitergeld ist wieder in aller Munde und erinnert frappierend an die Weltfinanzkrise ab 2007. Home Office ist für einige meiner Freunde und Bekannten bereits zur Realität geworden. Und nur wenige können ganz sicher sein, auch in der kommenden Woche überhaupt noch zu arbeiten. Und das völlig unabhängig davon, ob sie vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt werden oder nicht.

Weltfremde und verantwortungslose Arbeitsagentur

Teilnehmende arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen werden gerade ganz besonders im Regen stehen gelassen. Der einzige Hinweis der Arbeitsagentur befindet sich gut versteckt in einer gezippten Excel-Tabelle. Inhaltlich zeugt er gleichermaßen von Weltfremdheit und Verantwortungslosigkeit:

„Die Teilnehmenden dürfen entschuldigt für den Zeitraum fernbleiben, in dem diese für ihr betreuungspflichtiges Kind keine Betreuungsmöglichkeit haben weil die Schulen etc. aufgrund des Coronavirus [Covid-19] geschlossen haben. Gleiches gilt für pflegebedürftige Angehörige, für die aufgrund des Coronavirus  eine erforderliche Betreuung nicht mehr vorhanden ist (bspw. Ausfall des Pflegedienstes). Ein Nachweis ist jeweils erforderlich. Teilen Sie dies bitte Ihrer Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter mit.“

Weiter so, als sei nichts geschehen

Ich fasse mal zusammen: Alle betroffenen Eltern und jene mit pflegebedürftigen Angehörigen sollen also die entsprechenden Nachrichten aus dem Internet herunterladen und ausdrucken oder entsprechende Berichte aus der Tageszeitung ausschneiden und bei den Mitarbeitern der Arbeitsagenturen und Jobcenter vorlegen. Und während Schulen geschlossen werden, sollen Weiterbildungen weiter durchgeführt werden, als sei nichts geschehen.

Bei den Trägern dieser Veranstaltungen ist es auch egal, wenn die Teilnehmenden enger als 1,50 Meter nebeneinander sitzen – was etwa für Tische in Berliner Restaurants schon zum Standard geworden ist. Soziale Kontakte sind offenbar weiterhin durch die Arbeitsagentur erwünscht, wodurch die Verbreitung von Covid-19 wohl billigend in Kauf genommen wird. Das ist erschreckend!

Alle arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sollten sofort ausgesetzt werden

Daher rufe ich dazu auf, zur Unterbindung von Infektionsketten alle Weiterbildungen und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gerade in Ballungsgebieten sofort zu unterbrechen. Nach der bekannten Eisenhower-Methode der Priorisierung nach Dringlichkeit und Wichtigkeit gibt es keine Notwendigkeit, dass diese jetzt begonnen oder fortgeführt werden müssen.

Gerade weil wir vor einer Rezession stehen, wird es bald noch mehr als genug Zeit geben, diese fortzuführen. Denn Arbeitssuchende müssen sich damit abfinden, dass viele Arbeitgeber von Neuanstellungen absehen werden, weil sie aktuell noch gar nicht abschätzen können, was die Krise mit sich bringt. Ein massiver Anstieg der Arbeitslosigkeit ist also vorprogrammiert. Selbst die besten politischen Absichten werden das kaum verhindern.

Kostenlose Online-Weiterbildungen sind für alle von zu Hause aus zugänglich

In solchen Zeiten ist es gängige Praxis, den Fokus auf Weiterbildungen zu legen. Nicht unmittelbar (siehe oben), aber wohl doch in den kommenden Monaten. Aber wer nicht warten möchte, kann schon heute loslegen: Massive Open Online Courses („MOOCs“) sind Internet-gestützte Weiterbildungskurse, die ohne physischen Kontakt zu anderen Menschen auskommen. Die meisten Angebote dauern nur wenige Wochen bei geringem zeitlichen Aufwand oder können bei mehr Engagement sogar in einigen Tagen abgeschlossen werden. MOOCs sind kostenlos oder für ein geringes Entgelt zu buchen. Nur die Zertifikate sind in der Regel kostenpflichtig.

MOOCs sind für die aktuelle Situation fast schon ideal. Und das Angebot an Kursen ist riesig: Unter den Anbietern kommen an erster Stelle die beiden amerikanischen Giganten Coursera und EDX, die mit modernsten Inhalten aufwarten. Udacity ist ihnen sehr ähnlich, allerdings stehen hinter diesem Angebot keine international renommierten Universitäten. Deutschsprachige Formate sind in den letzten Jahren stetig mehr geworden. Die bekanntesten Plattformen sind Opencourseworld, Iversity, Imoox, Open VHB, Open HPI und Oncampus.

Vorher empfiehlt sich eine Weiterbildungsberatung

In der Tat liegt in der Krise also doch eine Chance, die viele von uns aus dem Hamsterrad heraus wohl kaum ergriffen hätten. Selbstverständlich spricht nichts dagegen, die passenden Kurse nach Interesse, Lust und Laune auszuwählen. Allerdings bezweifele ich, dass man so beruflich wirklich weiterkommt. Die Themen sollten also mit Bedacht gewählt werden, also vor dem Hintergrund der eigenen Karriereplanung und mit Blick auf die sich durch Digitalisierung rasant verändernde Arbeitswelt.

Oft ist ein vorbereitendes Kurz-Coaching in Form einer Weiterbildungsberatung sehr hilfreich. Und das kann selbstverständlich auch telefonisch und virtuell durchgeführt werden, um Covid-19 nicht unbeabsichtigt weiterzutragen. Denn das bleibt noch für einige Zeit mit Abstand das Wichtigste.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen: Bleiben Sie bitte gesund!

Kommentare

Eine Antwort zu „Im Strudel von Covid-19? Was jeder nun für sich beruflich tun kann“

  1. […] auch mich beeindrucken die desaströsen Nachrichten rund um Covid-19 nicht zu rational, sondern auch emotional. Wer könnte schon von sich das Gegenteil behaupten? […]

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